Bechtsgarten Meerschweinchen

US Teddy, Glatthaar und Rosetten


 

Verdauungssörungen:   ©U.Becht

Ein häufiges und gefährliches Problem! Leider ist es fast Tag- täglich in der Tierarztpraxis zu sehen,deshalb ist es hier auf meiner HP ein großes Thema, schaut auch auf der Seite Nahrung vorbei.

Häufig müssen die Lieblinge wegen schwerer Magen- Darmerkrankungen zum Tierarzt gebracht werden. Meerschweinchen verfügen über ein hochspezialiertes Verdauungssystem, welches nicht alles verträgt.

In der freien Natur steht  ihnen nur eine sehr karge Kost zur Verfügung. Die festen grünen Pflanzenteile wie Gras, Stängel und Blätter von Kräutern sind sehr strukturreich, liefern aber wenig Energie. Um mit einer derart faserreichen und nährstoffarmen Nahrung verarbeiten zu können, haben Meerschweinchen einen hoch spezialisierten Verdauungstrakt entwickelt. Daher ist ein solch komplizierter Magen-Darmtrakt auch sehr empfindlich.

Die wilden Meerlis leben in hochgelegenen Gebieten der Anden. Dort ernähren sich von frischen Gras und Kräutern, die ihnen dort ganzjährig zur Verfügung stehen. Da ihre natürliche Nahrung immer genug Vitamin C enthält, sind auch unsere Meerlis auf Vitamin C- Zufuhr mit der Nahrung angewiesen.

 

Warum ist die Verdauung so empfindlich ?

Energieträger wie Fette, Stärke und Zucker sind im Gras kaum vorhanden, denn Gräser und Kräuter bestehen hauptsächlich aus Zellulose und zelluloseähnlichen Stoffen mit einer festen Struktur. Meerschweinchen haben in ihrem Darm Millionen Bakterien, diese können die Pflanzenfasern verwerten und so den Grasfressern die lebensnotwenige Energie liefern. Fressen sie aber ständig Stärke, Fette und Zucker die leider in sehr vielen Leckerlis und auf Fertigmischfutter enthalten sind, kommen die Bakterien mit diesen nicht zurecht und der ganze Mikroorganismuss kommt durcheinander.

 Magen:

Der Magen von Meerschweinchen hat nur ein schwach ausgebildete Muskulatur. Dies birgt eine große Gefahr; denn der Nahrungsbrei kann nur durch von oben nachkommende Nahrung weitertransportiert werden. Deshalb sollte den Meerschweinchen ständig Nahrung zur Verfügung stehen.

Wenn Meerlis nicht fressen, (aus Krankheitsgründen) bleibt der Nahrungsbrei zu lange im Magen und beginnt dort zu gären. Und so kommt schließlich die gesamte Verdauung zum Erliegen. Wie auf der Abblidung zu sehen ist sind die Därme unsere kleinen Freunde relativ lang, sollte also von oben keine Nahrungbrei nachkommen, bleibt auch im Gedärm alles liegen, die armen Kleinen bekommen dann Koliken die durch einen Kreislaufkollaps zu Tode führen können. In etwa mit Koliken beim Pferd vergleichbar.

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Zähne:

Wie bei allen Lebenwesen fängt auch beim Meerschweinchen die Verdauung im Mund an.Die Zähne zerreiben die Nahrung, mit Speichel zersetzt zu einem Brei gelangt sie so durch die Speiseröhre in den Magen.

Werden die Zähne bei falscher Ernährung nicht genügend abgenutzt, wachsen sie ungleichmäßig, die Tiere können nicht richtig kauen, die Nahrung wird in zu großen Stücken verschluckt, was auch zu Problemen führen kann. Oder sie stellen wegen Schmerzen, wenn Zahnspitzen in die Backe pieken, die Nahrungsaufnahme ein.

Die oberen Backenzähne wachsen nach aussen und die Spitzen bohren sich in die Backe.

Die unteren Zähne wachsen wie eine Brücke über die Zunge und können nicht nur die Bewegungsfreiheit der Zunge beinträchtigen sondern sie auch verletzen.

 

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Wie füttere ich mein Meerlie richtig?

Ein derartiges Verdauungssystem kann leicht durcheinander kommen, insbesondere dann, wenn sie mit Leckerlis und gehaltvollen Futter verwöhnt werden. Mit ein paar einfachen Regeln können diese Probleme verhindert werden. Orientieren Sie sich am Besten an der natürlichen Ernährung der Tiere. Meerschweinchen brauchen als Grasfresser Nahrung mit einem hohen Rohfaseranteil.

Die im Handel erhältliche Fertigfutter für Meerlis enthalten häufig zu fette oder zu süße Futteranteile. Diese schmecken den Tieren sehr gut und werden aus dem Futter herausgepickt. Die gesunden rohfaserreichen Nahrungsteile werden dagegen eher verschmäht. So kann es leicht zur Fehlernährung und Fettleibigkeit kommen.

Auch werden im Handel Leckerlis mit tierischen Eiweiß angeboten, bitte nicht verfüttern. Diese Vorliebe für energiereiche Futterbestandteile oder Nagersnacks ist vergleichbar mit der Vorliebe von Menschen für Süßigkeiten. Es schmeckt, ist aber nicht gesund.

Rohfaserreiches Fertigfutter mit Heu und Grünfutter kaufen, damit tun Sie ihren Tier ein großen Gefallen,lieber da etwas mehr Geld ausgegeben als für unnötigen Lecklis. Besonders wichtig - immer sauberes Trinkwasser, in ausreichender Menge.

Tipp:

Um auch eine gleichmäßige Abnutzung der Nagezähne zu gewährleisten, sollten Zweige von Birke, Haselnuss oder auch Apfelbaum zur Verfügung gestellt werden, es sind alle Obstbäume geignet. Kein trockenes Brot, denn dies enthät Stärke und Zucker.

Folgende Regeln sind zu beachten

Heu unbegrenzt zur Verfügung stellen, es sollte den größten Teil der Futtermenge ausmachen Geeignetes Grünfutter zufüttern!  Kein Salat- oder Obst-Abfall

  • Fertigfutter nur als Ergänzung!
  • Futterumstellung immer langsam durchführen! ( Es kann bei einigen Tieren gut gehen, aber nicht immer)
  • Bei Verdauungsstörungen auf keinen Fall 0-Diät. Immer Heu reichen. Tiere die nicht fressen, notfalls zwangsernähren!
  • Bei Erkrankungen den Tierarzt zu Rate ziehen!

         Dies alles ist auch für Kaninchen zutreffend.

 

©U.Becht