Bechtsgarten Meerschweinchen

US Teddy, Glatthaar und Rosetten


Da es doch oft zu Missverständnissen durch Unwissenheit über die Fütterung kommt, hier eine Anleitung zur richtigen Ernährung von Meerschweinchen   ©U.Becht      

Leider erlebe ich es immer wieder, dass die Meerschweinchen total falsch gefüttert werden, entweder nur sehr einseitig - nur mit Trockenfutter ohne Heu evt. mal eine Karotte, die Nächsten werfen gleichen einen ganzen Salatkopf in den Käfig oder das Gehege, weil die Schweinchen das ja " so gerne fressen", wieder Andere verfüttern unreifes Obst und Gemüse, ein andermal wiederum wird aus Bequemheit oder was weiß ich warum, Vitamintropfen ins Wasser gegeben und man denkt damit sei alles abgedeckt..dann wird sich gewundert warum die armen Kerlchen zusammengekauert in der Ecke sitzen oder gar tot im Käfig liegen.

Das mag sich alles erschreckend anhören oder lesen, aber leider ist es Tatsache. Viele der süßen Meerlis müssen unter der Unwissenheit ihrer Besitzer leiden.

Deshalb gebe ich ab sofort an alle zukünftigen Meerli-Besitzer, die bei mir ein Tier erstehen, eine Futteranleitung mit. Denn nur loses Reden hilft da auch nicht viel und es wird auch viel wieder vergessen, was ich an den Anrufen bemerke, welche ich natürlich begrüße, denn daran sehe ich, dass man sich doch schon Gedanken um die Tierchen macht.

Falsche Fütterung führt zu Mangelerscheinungen, dies begünstigt die Krankheitsanfälligkeit.

Durch eine ausgewogene Ernährung beugt man diesen Mangelerscheinungen vor. Meerschweinchen brauchen zusätzlich Vitamin C, da sie es, wie wir Menschen auch, nicht speichern können, muss es ihnen täglich über die Nahrung zugeführt werden. Aber auch andere Vitamine sind lebenswichtig für Sie. Aus diesem Grund ist eine Fütterung von Saft– bzw. Grünfutter unumgänglich.

Sehr wichtig ist bei einem neu erworbenen Tier, das bisher noch kein Grünfutter kennt, es langsam an Dieses zu gewöhnen. Leider wird immer noch in manchen Zooläden- sogar von manchen Züchtern (dort sollte man kein Tier erwerben) an Grünfutter gespart uns keines gefüttert und die kleinen Meerlis bekommen bei der Umstellung schnell Darmprobleme, welche vom neuen Besitzer oft nicht schnell genug erkannt werden.
Es kann sein, dass Ihr Meerschweinchen nur ganz bestimmte Grün- oder Gemüsesorten mag, wie wir Menschen, haben auch unsere Schweinchen Vorlieben. Trotzdem lohnt es sich immer wieder, auch verschmähtes anzubieten, manchmal wird allein durch den Futterneid, wenn man mehrere Tiere besitzt, das Futter irgendwann doch mal versucht und siehe da - es ist doch fressbar.
Sehr wichtig: Alles immer gut waschen! Ob aus der Natur oder gekauft!!!          Natürlich das Gras und Obst (ungespritzt) aus dem eigenen Garten nicht ;O)

Die Fütterung sollte regelmäßig und in verschiedenen Etappen angeboten werden. Das heißt: Die ganze Tagesration an Frischfutter nicht auf einmal verfüttern.

z.B.: Morgens Heu - dazu Obst oder Gemüse, Mittags-Heu - wieder Frischfutter und abends evt. Kraftfutter-Heu und Frischfutter.

Geeignetes

Aus der Natur und Garten

   Gemüsesorten (ungespritzt):    

 Obst:

  Raufutter:

Besonderst beliebt bei meinen Schweinchen ist Gras und Löwenzahn aus dem Garten, Brennnesseln- im Winter auch getrocknete ( Fressen meine allerdings gar nicht), Pfefferminze, Gänseblümchen, Spitzwegerich,

Liebstöckel, Minze, Vogelmiere,

Sonnenblumen „Blüte und Blätter“, Futterrüben, Zitronenmelisse, Blätter der Walderdbeere, Maisblätter und Pflanzen- diese jedoch nur wenig und selten.

 

 

 

 

Die heißgeliebte Gurke (hat kaum einen Nährwert, deshalb nur als Zufütterung), Petersilie* Vit. C, Möhren - mit Grün* , Paprika mit Stumpf und Stiel,

Fenchel * – gut für die Verdauung, Rote Bete „Urin kann sich rot färben ",

reife Tomaten, Sellerie, Selleriestangen,

Brokkoli auch nur in Maßen,

Kräuter*, Kohlrabi-Knolle- sowie Kohlrabiblätter*- können blähen, daher wenig füttern.

Salate: Chicorée, Endivie, Radicchio,

auch hier unbedingt auf die Menge achten, was brauchen 2 Meerlis einen ganzen Kopf, da reichen ein zwei Blätter.

 

 

 

 

 

 

 

*Auf den Kalziumgehalt achten: Da Meerschweinchen bei andauernder überhöhter Zufuhr leichter Blasen-/Nierensteine bekommen können!

 

An Obst gibt es Äpfel, Weintrauben ohne Kerne, Heidelbeeren,

Bananen ( ohne Schale)

Kiwi, Erdbeeren, Ananas,

versch. Melonen Sorten

je nach Jahreszeit und Angebot.

Honig-Melone, Wasser-Melone, Cavaillons -Melonen, Galiamelone -Melone, Pepino -Melone, Futuro -Melone

alle auch mit Schale.

Mandarinen, Apfelsinen,

in Maßen auch Birnen - können aber Blähen und enthalten sehr viel Zucker, daher wenig füttern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heu oder Stroh ist das sogenannte Raufutter.

Heu spielt bei der Ernährung unserer Meeris eine sehr wichtige Rolle und sollte nie ausgehen.

 Es bietet den Meerlis nicht nur die nötigen Ballaststoffe für ihren Verdauungsapparat, sondern begünstigen auch den natürlichen Abrieb der Backenzähne.

Heu darf in reichlicher Menge von den Tieren verzehrt werden, da es nicht dick macht.

Man sollte beim Kauf darauf achten, das dass Heu frisch riecht und nicht staubig oder sogar muffig erscheint.

Durch verdorbenes Heu werden

die Tiere krank und es besteht auch die Gefahr von Parasiten.

Das im Handel angebotene Stroh wird meist z.B. bei Freilandtiere als Einstreu verwendet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nagematerial:

Geeignetes Nagermaterial sind kleine Äste und auch das Laub von folgenden ungespritzten Bäumen und Sträuchern:

Buche, Pappel, Weide, Birke, Apfelbaum, Nussbaum, Kirsche und natürlich Zweige des heiß begehrten Haselnuss- Strauchs.

Auch das Laub dieser Bäume kann frisch und getrocknet angeboten werden.

Keine Ziergehölze!

Gesammeltes aus der freien Natur - also Wald und Flur- immer waschen wegen evt.Wurmeiern die von Wildtieren oder auch von Katzen,  Hund und Vogel stammen können.

Pflanzen nie dort pflücken wo Autos fahren, Hunde Gassi geführt werden oder vom Bauer gespritzt wurde.

 

Besonders Kalzium reich ist: Kohlrabiblätter, Fenchel, Löwenzahn, Kräuter (Petersilie), Karottengrün.

Deshalb immer nur in Maßen Füttern. Tiere die Probleme mit der Blase haben sollten dies nicht bekommen.

 

 

   

Sollten Sie das Heu über einen Pferdehof beziehen; bitte nur frisch aus dem Ballen, nicht vom Boden sammeln, denn das ist verunreinigt.

Auch darauf achten ob das Heu oder Stroh verschimmelt ist. Man erkennt es daran dass dunkle Flecken darauf sind. Versuche Bilder zu bekommen

 

 

Nur richtig reifes Obst und Gemüse reichen, bei unreifen Früchten kann es zu einer Vergiftung kommen, - keinen Abfall verfüttern - oder Überreifes- oder angefaultes Gemüse oder Obst. Kartoffelschalen haben absolut nichts auf dem Speiseplan zu suchen.

Oder von uns Menschen angegessenes!

Kraftfutter:

  • Die neusten Ernährung Vorschläge lauten;
  • überhaupt kein Kraftfutter mehr zu verfüttern!
  • Wenn man dies praktizieren möchte, muss aber auch das Rau- und Frischfutterangebot vernünftig dosiert werden.

Im Zoofachhandel und auch in Supermärkten werden viele Fertigfuttermischungen angeboten.

Das sind meist Mischungen aus z.B.: Mais, Hafer, Weizen, Gerste, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Grün -Pellets, Kräuter und

Haferflocken. Die Mischungen sind von Hersteller zu Hersteller verschieden. Wichtig beim Kauf von Kraftfutter, je weniger Körner desto besser.

Sehr gut sind die reinen Meerschweinchen Peletts, bekommt man aber leider fast nur über das Internet.

Pro Tier und Tag 2 Esslöffel, wenn die Schale leer ist, die nächste Ration auch erst wieder am nächsten Tag verfüttern.

Besonders kränkliche und auch alte Schweinchen bekommen auch ab und zu ein paar Haferflocken zur Stärkung.

Außerdem auch grünen Hafer, das ist bei allen Schweinchen sehr beliebt, aber ein Dickmacher. Ebenso die heißgeliebten Erbsenflocken.

Bitte  kein getrocknetes Brot verfüttern! Darin enthaltene Gewürzmittel und die Hefe können die Verdauung der Meerschweinchen stören. Außerdem macht Brot satt und die Schweinchen fressen dadurch weniger Heu, was aber notwendig ist, damit ihre Zähnchen dauernd "in Betrieb" sind und abgenutzt werden.

Keine Salzlecksteine, besser sind die weißen Mineralsteine. Keine Knabberstangen, keine bunte Leckerlis und Leckerlis mit tierischem Eiweiß.

Steht auf der Seite Unverträgliches mal vorbei.

©Ulla Becht